Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom
Beim Obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSA; OSAS) handelt es sich um eine schlafbezogene Atemstörung, die mit Atempausen, den Apnoen und Phasen von zu flacher Atmung, den sog. Hypopnoen einhergeht. Diese Atemstörungen treten unter gewissen Voraussetzungen in geringer Anzahl auch physiologischerweise im Schlaf auf. Bei OSA sind sie jedoch gehäuft und verlängert und als Folge dessen häufig mit einer deutlichen Abnahme der Sauerstoffättigung im Blut verbunden.
Die Häufigkeit des Auftretens der obstruktiven Schlafapnoe in der Bevölkerung wird oft unterschätzt. Epidemiologische Untersuchungen haben gezeigt, dass die Häufigkeit bei 1 bis 2% der Frauen und 4% der Männer liegt, im Alter zwischen 40 und 60 Jahren sogar bei bis zu 10% der männlichen Bevölkerung in Westeuropa. Faktoren, die die Ausbildung eines Schlafapnoe-Syndroms unterstützen, sind veranlagungsbedingte anatomische Eigenarten wie z.B. Übergewicht, ein enger Schlund, vergrösserte Mandeln und ein verlängertes und verdicktes Zäpfchen. Zusätzlich geht man auch von einer zentralen Atemregulationsstörung als einem in verschiedener Ausprägung vorhandenen Faktor aus.
Dabei kommt es im Schlaf durch den nachlassenden Muskeltonus im Schlundbereich zu einem Zusammenfallen der oberen Atemwege, das eine Belüftung der unteren Atemwege verhindert. Es kommt zu einer verminderten Versorgung des Körpers mit Sauerstoff und in unterschiedlichem Ausmaß zu Störungen des Schlafs durch meist unterschwellige Weckreaktionen. Unterschwellig heißt hier, daß man nicht unbedingt davon erwacht. Dies kann jedoch zeitweise ebenfalls passieren.
Als Folge von gehäuften Weckreaktionen kommt es zu einer Veränderung des physiologischen Schlafprofils. Man spricht dann von einer Zerstückelung oder Fragmentierung des Schlafes. Durch das veränderte Schlafprofil werden tiefere Schlafstadien gar nicht oder nicht mehr ausreichend lange erreicht - der Schlaf ist dadurch nicht erholsam. Dies führt zum häufigen Symptom der Tagesschläfrigkeit. Andere Symptome sind unregelmässiges Schnarchen, morgendliche Kopfschmerzen, häufiger nächtlicher Harndrang und noch vieles mehr.
Therapie
Die Therapie erfolgt in der Regel durch die nächtliche Anwendung einer Überdruckbeatmung mit geringen Luftdrücken im mbar-Bereich.
Es gibt verschiedenen Formen dieser Therapie, die häufigste ist die nCPAP-Therapie (nasal continuous positive airway pressure). Andere Therapiealternativen sind insbesondere bei leichteren Befunden eine Vermeidung der Rückenlageposition oder das Tragen einer Unterkieferprotrusionsschiene (Schnarchschiene). Bei schweren Befunden mit CPAP-Intoleranz kann ein Versuch mit einem Zungengrundschrittmacher erfolgen. Dieser wird ähnlich einem Herzschrittmacher operativ eingepflanzt.

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen.